Ausflug zur Europameisterschaft 125ccm nach Arco in Italien

am 23.10. und am 26.10.2021

Man kann ja schon nach 10 Jahren sagen, dass man ein „alter Hase“ beim Motocross ist. DM und Masters die Rennabläufe sind mir nicht unbekannt und eine gewisse Routine ist bereits vorhanden.

Aber die Teilnahme an der Europameisterschaft toppte das Ganze noch einmal. Es ging also nach Italien, im Gepäck viel Motivation, mein Rennbike, meine Eltern und einem super Mechaniker. Also alles was man braucht um erfolgreich zu sein.

Angekommen in Italien hieß es anmelden, technische Abnahme und Streckenbegehung. Die Strecke in Arco war mir aus dem Training im Winter nicht unbekannt. Durch die Teilnahme an dem EMX Rennen in Teuschenthal, war meine Erwartung eine tiefgegrubberte Strecke vorzufinden, dieses war nicht der Fall. Ein wenig enttäuscht war ich schon.

Am Samstag im freien Training konnte ich mich dann mit der Strecke vertraut machen. Ich wollte einfach nur fahren und dieses tolle Gefühl genießen.

Zeittraining 65 Fahrer, 2 Gruppen und nur 40 Fahrer dürfen an den Start gehen. Mein Mechaniker und ich hatten Absprachen getroffen wie wir am besten die Katze in den Sack bekommen. Es war sowas von knapp, die Zeiten Runde für Runde gingen von Platz 13 bis auf 21 hoch und runter. Wir reden da schon einmal über nur zehntel und hundertstel. In einer meiner schnellen Runde passierte es dann, ich rastete in die Bande ein und konnte danach meinen Rhythmus nicht mehr finden. Aber genau diesen hätte ich benötigt um am Ende mich zu qualifizieren.

Ich war enttäuscht, konnte aber nach vorn schauen den eine Chance sollte ich am Dienstag noch bekommen.

Dienstag 26.10.2021 gleicher Ort gleiche Strecke,  2.Versuch. Das Wetter war fantastisch, diese Atmosphäre am Renntag ist einfach der Hammer, 8.00Uhr Beginn durch die italienische Nationalhymne und danach eine Runde Pavarotti. Es ist schon überwältigend und ich bin absolut dankbar über diese Chance die mir in diesem Jahr geboten wurde.

Aber jetzt zum 2.Renntag, mein Ziel unbedingt diese 2 letzten Läufe mit meiner Hufo zu absolvieren, Zeittraining wie immer haben Philipp und ich eine Strategie entwickelt. Es sollte klappen. Ich fuhr souverän meine Runden und es sah auch bis 5 Minuten vor Schluss auf Platz 16 vielversprechend aus. Ich glaube für alle die mit gefiebert haben, waren es wohl die längsten 5 Minuten. Am Ende konnte ich mit Platz 18 mich qualifizieren und noch einmal für die Dramatik, von Platz 13 bis Platz 21 waren alle Fahrer in einer 1:48min es entschieden also diese berühmten hundertstel und zehntel für den Einzug.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie groß die Freude war, jetzt heißt es abliefern und vollen Fokus auf die Rennen.

1. Lauf, der Start klappte gut und ich konnte mich im Mittelfeld einsortieren. Auf Hälfte des Rennens stürzte ich leider und musste von Platz 36 versuchen Schadensbegrenzung zu betreiben, aber das ist nicht so einfach bei so einem Fahrerfeld. Am Ende fuhr ich als 28 durch das Ziel und war sichtlich zufrieden.

2. Lauf, auch hier klappte der Start gut und ich wollte unbedingt meinen Kampfgeist über die ganze Renndistanz umsetzen. Leider merkte ich bereits in der 2. Runde dass meine Maschine keine Leistung mehr brachte und ich musste das Rennen vorzeitig beenden.

Schade, nicht das was man sich für sein letztes Rennen in dieser Klasse wünscht, aber ich nehme ein positives Feedback für die Saison 2022 mit.

Ich freue mich jetzt schon auf die große Herausforderung mit meiner 250ccm- Maschine.

Ein großes Dankeschön geht vor allem an meine Familie und an ein großartiges Team, die es mir ermöglicht haben Erfahrungen auf internationaler Ebene zu sammeln.

 

#275 Eric Rakow

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© Mandy Rakow